Verbesserungen ("Aktuell" vom 14.1.09)

Wenn eine Seite fertig gezeichnet ist geht es mir oft so, dass ich am liebsten noch einmal von vorne beginnen möchte, weil dieses oder jenes in meinen Augen misslungen ist.

Über besonders krasse Fehler ärgert man sich als Zeichner sein Leben lang, jedes Mal, wenn man die Seite aufschlägt.

Wenn es zu schlimm ist gibt es nichts anderes als die Korrektur.

Die Szene von Seite 27, (als ganzes im letzten Archiv - Eintrag zu sehen) in der Marseille und Pöttgen Ali beim Starten der Hurricane zuschauen ist so ein Beispiel, die beiden sehen richtig doof und bedröppelt aus.

Also zeichnete ich die Figurengruppe nochmals auf ein separates Papier, schnitt sie aus, schaute, wie genau sie über die ursprünglichen Köpfe passten, überdeckte vorspringende Teile mit Deckfarbe und klebte die neuen Figuren auf.

Ein anderes Beispiel passierte mir auf Seite 31, wo mir Ali einfach so fremd und verzogen vorkam, ich flickte, änderte korrigierte, was Filzstift und Deckfarbe hergaben, doch erst ein neues Gesicht mit mir selber als Vorbild brachte ein einigermassen natürliches Ergebnis.
Solche Korrekturen sind zeitraubend, aufwändig und wenn ich immer alles verbessern möchte, was mir nicht ganz gelungen ist, würde ich nie fertig mit einem Buch, so heisst es halt oft, Augen zu und durch, mit dem festen Willen es bei der nächsten Seite besser zu machen.
Perfektion erreicht man in Gottes Namen einfach nur durch jahrelange Übung, oder wenn man in vorangegangenen Leben so viel gezeichnet hat, dass man schon mit einem Riesentalent zur Welt kam.

Herzliche Grüsse, Franz Zumstein
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