Aquarellpapier aufspannen ("Aktuell" vom 14.6.06)

Manchmal sage ich etwas frech, es sei das Einzige, was ich in der Kunstschule wirklich gelernt hätte: Das Aufspannen von Papier zum Aquarellieren.

Das Problem: Papier wellt sich wenn es bemalt wird, aber ich will ein vollkommen glattes Resultat.

Und so wird's gemacht:
Zutaten:

  • Die fertig geinkte Comicseite, ich verwende dazu Tusche und Pinsel und wasserfeste Bleistifte auf 130grämmiges Aquarellpapier der Marke "Pelikan" und male direkt auf die Originalzeichnung. Man nennt diese Technik "couleur directe". Es kann auch eine Fotokopie auf dünnes Zeichenpapier oder 100grämmiges Kopierpapier sein.
  • Ein Holzbrettchen
  • Paketband, das ist braunes Packpapierband das auf einer Seite Leim hat, den man anfeuchten muss, damit er klebt. Man bekommt es in der Papeterie.
  • Ein feuchter Schwamm
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Ich drehe die Zeichnung und befeuchte sie auf der Rückseite gut mit dem Schwamm, lege sie mit der zu bemalenden Seite auf das Brett, und klebe sie in nassem Zustand mit dem Paketband ringsum fest.
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Das Band sieht jetzt aus wie ein Rahmen. Wenn das Papier abtrocknet, spannt es sich wunderbar.
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Auf diesem aufgespannten Papier kann ich jetzt so nass malen wie ich will, es wellt sich dabei schon, zieht sich aber immer wieder von selbst glatt.
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Am Schluss schneide ich die fertig bemalte Seite aus und klebe sie mit Sprayleim auf ein festes Papier oder Fotokarton. Siehe auch Archiv vom: 13.5.05 "Das Kolorieren und Lettern"

Der Trick: Papier dehnt sich aus, wenn es sich mit Wasser vollsaugt. In diesem vergrösserten Zustand wird es fixiert. Mit dem Trocknen will es sich wieder zusammenziehen, wird aber vom Klebeband festgehalten und muss sich spannen.

Viel Spass beim Aquarellieren, Franz Zumstein
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